Erholung und Entspannung in der Landschaft sind für die Lebensqualität der Bewohnerinnen und Bewohner von Verdichtungsräumen von zentraler Bedeutung. Jedoch werden die dafür vorgesehenen Orte auch von anderen Nutzungen, wie Produktion, Mobilität und (landwirtschaftlicher) Arbeit in Anspruch genommen. Eine Möglichkeit ist die Unterschutzstellung des Aspekts "Ruhe" in Teilen der Landschaft, wie hier im Untersuchungsgebiet, mit den daraus folgenden Zielkonflikten für Tourismus, Landwirtschaft usw.
In der Schweiz gibt es, abgesehen von den Lärmgrenzwerten, keine rechtlich verankerten Kriterien zur Bewertung von Ruhe- und Erholungsorten in Bezug auf die Lärmbelastung. Das Bundesamt für Umwelt (BAFU) untersucht daher die Erholungsbedürfnisse der Bevölkerung in Erholungslandschaften auf der Grundlage von europäischen Fallstudien.
Das BAFU beauftragte uns und zwei weitere Teams mit der Identifizierung und Untersuchung eines Erholungsgebiets, das mit einem dicht besiedelten Ballungsraum verbunden ist. Wir haben uns dafür entschieden, das Mergelland, ein beliebtes Urlaubsziel im Süden der Niederlande, zu untersuchen und herauszufinden, welche Orte außerhalb der Siedlungsgebiete als Orte der Ruhe und Erholung gelten, und dann zu bewerten, was diese Orte so besonders und attraktiv macht.
Wir haben das ausgewählten Gebiet in Form eines Porträts charakterisiert und die wesentlichen Eigenschaften in Bezug auf Erholung erläutert. Die Ergebnisse wurden Experten aus den Bereichen Naturschutz, Tourismus und Verkehrsplanung bei einem Workshop in Bern vorgestellt und mit ihnen diskutiert.
Die Ergebnisse flossen in die Studie ein, die dem Bundesamt als Grundlage für die Vorbereitung eines Gesetzgebungsverfahrens dient.